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1481. Aug. 26. Breslau.
Sonntag nach St. Bartholomäi-Tag.
Herzog Friedrich von Liegnitz und Brieg bekundet, dass die Zwietracht und lrrung zwischen dem Doctor Fabian, Scholasticus zu Breslau, und dem Rathe der Stadt Brieg betreffend das Gericht, die Erbherrschaft, Zinse und andere Gerechtigkeit im Dorfe Schusseldorf durch Bischof Rudolf und andere treffliche Personen dahin ausgeglichen sind:
1. Die Stadt soll den Dienst von dem Schulzen haben und alle Sachen, die man Blutsachen nennt: Todschläge, Lähmungen, kampfbare Wunden, Nothzucht etc. richten und büssen.
2. Auch soll die Stadt den jährlichen Zins, eine halbe Mark von jeder Hufe, beziehen.
3. Alle übrige Gerechtigkeit, Erbberrschaft, Gerichte und Rente, soll der Scholasticus haben, auch von den zwei Hufen, die ehedem zur Scholtisei gehört haben.
4. Wenn der Scholasticus selbst oder durch einen andern Gericht halten will, so soll er es denen von Brieg verkünden, damit sie für etwaige Blutsachen einen Richter senden mögen, und wenn hingegen die Brieger Gericht halten wollen, so sollen sie es dem Scholasticus anzeigen, damit er ihnen das Gericht bestelle.
5. Die Bewohner von Schusseldorf sollen sich der Theilnahme an einer gemeinen Landarbeit nicht entziehen.
Z.: George Slezier, Comptor zur Olsen, Nicol Schencke, Hauptmann zu Brieg, Baltazar Vnwirde, Marschal, und Doctor Johann Dorfflinger, Kanzler.
Ungenauer Abdruck bei Glawnig, Brieger Wochenbl. VI. 233. Or. mit den 3 Siegeln des Herzogs, des Schol. und der Stadt Brieg. St.-A. III. C. I.
Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 9, Urkunden der Stadt Brieg. Urkundliche und chronikalische nachrichten über die Stadt Brieg, die dortigen Klöster, die Stadt- und Stiftsgüter bis zum Jahre 1550. Hrsg Dr. C. Grünhagen, Breslau 1870.
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